Peter Tobiassen
„Für den Kurs würde ich mich auf jeden Fall noch einmal entscheiden. Er war eine große Bereicherung. Ich habe die Werkzeuge der Friedens- und Konfliktarbeit nicht nur kennen, sondern auch anwenden gelernt.“
Peter Tobiassen nahm im Jahr 2016 an der berufsbegleitenden Weiterbildung teil. Damals wie heute ist er Leiter des Evangelischen Bildungswerkes Ammerland in Niedersachsen. Er habe durch die Weiterbildung die Tools der Friedens- und Konfliktarbeit nicht nur kennen, sondern auch anwenden gelernt, erzählt er.
Insbesondere die Konflikt- und Akteursanalyse beeindruckten ihn. Diese flossen auch in eine Fortbildung zur kommunalen Konfliktprävention ein, die das Bildungswerk Ammerland anbot. Schnell wurde in dieser Fortbildung an den von den Teilnehmer*innen mitgebrachten Praxisbeispielen deutlich, wie sehr diese Methode helfe, Lösungsansätze zu entdecken, die zunächst unmöglich erschienen. „Da wurde plötzlich augenfällig, dass die Sozialarbeiter sich an der falschen Stelle um Regelungen bemühten und – weil die Konfliktursache ganz woanders lag – keine Änderungen erreichen konnten.“
Der gelernte Sozialarbeiter arbeitete vor der Weiterbildung viele Jahre in der Zentralstelle für Rechte und Schutz der Kriegsdienstverweigerer und setzte sich für die Abschaffung der Wehrpflicht ein. Nachdem 2011 das Ziel erreicht und die Wehrpflicht ausgesetzt war, wechselte er beruflich in die Erwachsenenbildung. Seine bisher gesammelte berufliche Erfahrung forderte ihn während des Kurses ganz besonders heraus. „Ich kam aus dem Lobbyismus und da kam es darauf an, unsere politischen und gesellschaftlichen Ziele durchzusetzen. Allparteilichkeit war da nicht angesagt.“ Spannend war für ihn deshalb zu lernen, wie die in der zivilen Konfliktbearbeitung so wichtige allparteiliche Position eingenommen werden kann. Herausfordernd war dieser Ansatz auch in der Gruppenarbeit an einem Lernprojekt im Zuge der Weiterbildung, bei der sich seine Gruppe mit den Auseinandersetzungen um eine Flüchtlingsunterkunft in einer deutschen Kleinstadt beschäftigte.
Als Leiter eines Erwachsenenbildungswerkes kann Peter Tobiassen vieles aus der Friedensfachkräfteausbildung in seine Arbeit einfließen lassen. Dass zivile Konfliktbearbeitung elementar ist, ist für ihn unbestritten. „Entscheidend ist, dass es uns gelingt, mit der zivilen Konfliktbearbeitung ein Instrumentarium zur Verfügung zu stellen, das politisch ein ähnliches Gewicht bekommt wie das militärische Instrumentarium. Dann wird sich zeigen, dass das Militär unwichtiger und die zivile Konfliktbearbeitung vorrangig und bedeutender wird.“