Ziele, Inhalte und Methoden

In dieser Vollzeit-Weiterbildung zur Friedens- und Konfliktarbeit werden umfassendes Wissen und vielseitige Fähigkeiten für die Konflikttransformation vermittelt und aktiv angewendet. Dabei geht es ebenso um den Erwerb von Fachkenntnissen wie um das Erlernen geeigneter und bewährter Methoden und Techniken. Anhand von Selbstreflexion und Gruppendiskussionen arbeiten Sie an Ihrer eigenen Einstellung, Ihrer Kommunikation und Ihrem Verhalten.

Wir vermitteln Ihnen ein grundlegendes und angemessen komplexes theoretisches und praktisches Verständnis von Konfliktdynamiken und deren gewaltfreier Transformation im Rahmen der Friedensarbeit. Dazu gehören die Definition der grundlegenden Begriffe der zivilen Konflikttransformation sowie ein tiefgreifendes Verständnis Ihrer Rolle und Haltung als Expert*in in diesem Feld. Ihre Berufs- und Lebenserfahrung und die bei Auslandsprojekten erworbenen Kenntnisse in Bereichen wie der zivilen Konflikttransformation und der Entwicklungszusammenarbeit bilden die Grundlage für die kollektive Lernerfahrung in einem interkulturellen Umfeld.

Beobachtungen, die Sie während der Weiterbildung innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers machen, dienen ebenfalls der gemeinsamen Erkundung des Themas Frieden und Konflikt. Durch die Kombination von erfahrungs- und dialogbasierten Techniken mit traditionellen Lernmethoden vertiefen Sie ihr Verständnis für die elizitive Konflikttransformation.

Nach erfolgreichem Abschluss dieser Weiterbildung erhalten Sie ein Zertifikat in Friedens- und Konfliktarbeit. Dieses qualifiziert Sie für den Einsatz in einem Projekt des Zivilen Friedensdienstes.

An wen richtet sich diese Weiterbildung?

Unsere Weiterbildung in Vollzeit richtet sich an Personen, die im Bereich der zivilen Konflikttransformation, Friedensarbeit oder konfliktsensiblen Entwicklungszusammenarbeit tätig sind oder werden möchten und bereits über einschlägige Arbeitserfahrung im Ausland verfügen.

Aufbau der Weiterbildung

In den ersten vier Wochen dieser Weiterbildung arbeiten Sie mit einer Kerngruppe von Teilnehmenden zusammen. Auf kognitiver Ebene erhalten Sie einen Überblick über die Friedens- und Konfliktarbeit, eine Einführung in die entsprechenden Schlüsselkonzepte, einen Einblick in die Aufgaben und Herausforderungen, denen die Fachkräfte in der Friedens- und Konfliktarbeit des ZFD täglich gegenüberstehen, und ein umfassendes Verständnis für die Feinheiten der interkulturellen Kommunikation. Auf emotional-erlebnisbezogener Ebene tauschen Sie in der Gruppe Erfahrungen bei der Friedens- und Konfliktarbeit in Ihren eigenen Ländern aus und trainieren Ihre Kommunikations- und Vermittlungsfähigkeiten.

Durch den Teambuildingprozess werden die Zusammenarbeit und das gegenseitige Vertrauen in der Gruppe gestärkt, und Sie werden gleichzeitig ermutigt, Ihre eigenen Einstellungen und Ihr Konfliktverhalten zu hinterfragen. Der Fokus liegt also auf dem Wissenserwerb auf konzeptueller Ebene, der Entwicklung eines Bewusstseins für Gruppendynamiken und der Reflexion Ihrer eigenen Fähigkeiten.

In der zweiten Phase nehmen Sie an einer Reihe von Seminaren teil, die auch für externe Teilnehmende zugänglich sind. Sie lernen die Schlüsselmethoden der Konfliktanalyse, Projektentwicklung und Konfliktintervention kennen. Das Element der Selbstreflexion spielt in den wöchentlichen Gruppen-Reflexionssitzungen weiter eine Rolle.

Zum Ende der Weiterbildung arbeiten Sie noch einmal in einer geschlossenen Gruppe zusammen und führen abschließend eine ausführliche Bewertung durch.

Phase 1: Theorie und Praxis der Arbeit für Konflikttransformation Ansätze zu Frieden und Konflikt, Kommunikation und Kultur, Gruppendynamiken, Schlüsselkonzepte der Konflikttransformation und fundamentale psychosoziale Prinzipien, Selbstbewusstsein und Selbstfürsorge, Resilienz

Phase 2: Methoden der Konflikttransformation, Konfliktanalysen und Folgenabschätzungen, Strategie- und Projektplanung, Überwachung und Bewertung, Dialogprozesse und Kreativitätstechniken

Phase 3: Praktische Anwendung Konfliktsimulation, Einschätzung und Schlussfolgerung

Bewerbungsverfahren

Bei der Auswahl unserer Teilnehmenden ist es uns besonders wichtig, etwas über Ihre Motivation, Ihre Qualifizierung und Ihre Arbeitserfahrung im Bereich der Friedens- und Konfliktarbeit zu erfahren. Bewerbungen bearbeiten wir auf fortlaufender Basis.

Voraussetzungen für die Teilnahme an der Weiterbildung in Vollzeit:

  • eine abgeschlossene Berufsausbildung
  • mindestens zwei Jahre Berufserfahrung im Ausland
  • Erfahrung bei der Arbeit in Gruppen mit diversen Perspektiven und Hintergründen
  • Englisch fließend in Wort und Schrift
  • Bereitschaft zur Reflexion eigener Vorannahmen und des eigenen Verhaltens
  • Bereitschaft zum Einlassen auf erfahrungsbasierte Gruppen- und Lernprozesse

Bitte bewerben Sie sich für diese Weiterbildung ausschließlich online über unsere Homepage. Erfüllen Sie die Teilnahmevoraussetzungen, setzen wir uns mit Ihnen in Kontakt, um ein persönliches Gespräch und weitere Schritte zu vereinbaren.

Zur Orientierung vor der Bewerbung bieten wir die Informationsveranstaltung „Der Zivile Friedensdienst als Beruf“ (auf Deutsch) an, in der Sie mehr über Einsatzmöglichkeiten in der Friedensarbeit und unsere Weiterbildungsangebote erfahren können.

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